Elke Bippus / Jörg Huber / Roberto Nigro (Hgg.):
Ästhetik x Dispositiv. Die Erprobung von Erfahrungsfeldern. (= T:G\09), Zürich, Wien, New York [Edition Voldemeer, Springer] 2012

mit Beiträge von:
Mit Beiträgen von: Elke Bippus, Tobias Gerber, Rolf Großmann, Jörn Peter Hiekel, Jörg Huber, Jens Kastner, Dieter Mersch, Mu Chen, Roberto Nigro, Michaela Ott, Gerald Raunig, Hans Ulrich Reck, David Roesner, Anne Sauvagnargues, Mirjam Schaub, Shao Yinong, Philipp Stoellger, Manos Tsangaris.

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Ästhetische Dispositive: Die Wörter klingen in ihrem Nebeneinander, in ihrer Konnexion, unvertraut, ja schrill. Aber es gibt verschiedene Gründe für die Benutzung einer – im vertrauten Theoriegefüge – barbarisch anmutenden Begriffskonstellation. Wir benutzen das Dispositiv als heuristischen Begriff, welcher erlaubt, heterogene Elemente und Praktiken in Beziehung zu set- zen, und der die Entstehung neuer Erfahrungsfelder ermöglicht. Es geht uns damit um keine übergreifende Theorie oder Praktik, sondern um mannigfal- tige Verhältnisse und Verbindungen, die es zu erkennen gilt.

Wenn die Rede davon ist, dass mit einem Dispositiv Erfahrungsfelder ent- stehen, dann kommt diesem Begriff nicht allein eine Beschreibungsqualität zu, ein Dispositiv ist vielmehr als ein Netz von Beziehungen zu charakteri- sieren. Das heißt, es ist keine Entität, die dingfest gemacht werden könnte. Es gibt kein Dispositiv, das wesenhaft objektivierbar wäre. Michel Foucault bestimmt Dispositive als »Strategien von Kräfteverhältnissen, die Arten von Wissen unterstützen und von diesen unterstützt werden«.01 Dispositive haben demnach eine konstitutive Funktion, sie sind performativ. Das Dispositiv ist wirksam, ohne Objekt zu sein, ohne Realität im gewöhnlichen Sinn, es ist keine Methode, kein Begriff. Es ist ein Netz von Beziehungen und als solches ermöglicht es Erfahrungsfelder.…